Von Durchgestrichen zu Gleichheit - Solinger Pastoren teilen ihre Geschichten

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Das Innere einer Kirche mit sitzenden Menschen und Kerzen davor, mit weißen Wänden und Dach.

Von Durchgestrichen zu Gleichheit - Solinger Pastoren teilen ihre Geschichten

Vom Durchstreichen zur Gleichberechtigung – Solinger Pfarrerinnen erzählen ihre Geschichten

50 Jahre Gleichstellung in der Gemeinde – Wie Frauen auf die Kanzel kamenSolingen – Genau die Hälfte der 26 Pfarrer:innen im Kirchenkreis Solingen sind heute Frauen. Was heute selbstverständlich wirkt, ist das Ergebnis eines langen kirchlichen und gesellschaftlichen Lernprozesses. Denn die rechtliche Gleichstellung von Frauen und Männern im Pfarramt erreichte die Evangelische Kirche erst schrittweise.

In Solingen haben drei Generationen von Pfarrerinnen den Wandel der Frauenrolle in der Evangelischen Kirche miterlebt. Christa Schulte, in den 1970er-Jahren ordiniert, ihre Tochter Sabine, die in den 1990ern ihr Amt antrat, und Enkelin Anna, die in den 2010ern folgte, stehen für den Weg von der Ausgrenzung zur Gleichberechtigung. Heute sind genau die Hälfte der 26 Solinger Pfarrer:innen Frauen – ein Umbruch, der Jahrzehnte brauchte.

Der Weg zur Gleichstellung in der Kirche begann lange vor der rechtlichen Anerkennung. Während des Zweiten Weltkriegs übernahmen theologisch ausgebildete Frauen pastorale Aufgaben, als Männer an die Front mussten. Doch nach Kriegsende wurden viele wieder in zweite Reihen gedrängt, ihre Leistungen gerieten in Vergessenheit.

Erst 1975 erreichte die Evangelische Kirche im Rheinland die formale Gleichstellung: Frauen und Männer erhielten dieselben Rechte im Pfarramt. Gisela Vogel, 1967 ordiniert, erinnert sich noch an ihren Berufungsbrief – handschriftlich korrigiert: Die Anrede „Lieber Bruder“ war durchgestrichen. Trotz anfänglicher Widerstände wirkte sie in mehreren Gemeinden, wurde erste Oberkirchenrätin im Rheinland und später Mitglied der Kirchenleitung.

Dr. Ilka Werner, in den 1990er-Jahren ordiniert, spürte noch Skepsis gegenüber Pfarrerinnen. Da es kaum Stellen gab, stieg sie zunächst in den Schuldienst ein. Doch sie betonte später, die Kirche müsse die Vielfalt ihrer Mitglieder widerspiegeln – auch in der Geschlechterrepräsentation. Raphaela Demski-Galla, seit 2006 im Amt, erlebte die Gleichstellung bereits als gelebte Praxis, wenn auch die Vereinbarkeit von Familie und Beruf eine Herausforderung blieb. Beziehungsarbeit, so ihre Erfahrung, bleibt das Herzstück pastoraler Arbeit.

Heute begegnen sich ältere und jüngere Generationen mit dem Bewusstsein für Fortschritt. Gisela Vogel spricht Demski-Galla bewusst mit „Schwester“ an – eine kleine, aber symbolträchtige Veränderung gegenüber der Vergangenheit.

Im Kirchenkreis Solingen wirken heute 13 Pfarrerinnen und 13 Pfarrer. Rechtliche Reformen, persönlicher Einsatz und der beharrliche Wille der Generationen haben das Pfarramt neu geprägt. Für Frauen wie Christa, Sabine und Anna Schulte ist der Weg zur Kanzel längst keine Ausnahme mehr, sondern gelebte Normalität.

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