Expressionistisches Meisterwerk kehrt nach NS-Raub zu Familie Hess zurück

Beutekunst: Gemälde bleibt in Wuppertal - Expressionistisches Meisterwerk kehrt nach NS-Raub zu Familie Hess zurück
Ein bedeutendes expressionistisches Gemälde von Karl Schmidt-Rottluff wurde an die Erben einer jüdischen Familie restituiert, die unter der NS-Herrschaft verfolgt wurde. Das Werk Zwei Frauen (Frauen in Grün) wurde später vom Wuppertaler Von-der-Heydt-Museum im Rahmen einer gemeinsamen Finanzierungsinitiative zurückerworben. Dies ist bereits die zweite bedeutende Rückgabe an die Familie Hess in Nordrhein-Westfalen in diesem Jahr.
Das Gemälde gehörte ursprünglich Alfred Hess, einem jüdischen Industriellen aus Erfurt, der 1931 starb. Seine Witwe Thekla Hess brachte das Kunstwerk 1933 in die Schweiz, bevor sie es nach Deutschland zurückschickte – mit der Begründung, sie sei von den Nationalsozialisten bedroht worden. 1947 gelangte das Werk in den Besitz des damaligen Städtischen Museums Wuppertal, des heutigen Von-der-Heydt-Museums.
Das Museum einigte sich kürzlich mit den Hess-Erben auf eine Lösung, die es ermöglicht, das Gemälde in der Sammlung zu behalten. Die Mittel für den Rückkauf kamen von verschiedenen Seiten, darunter die Freiherr-von-der-Heydt-Stiftung, die Kulturstiftung der Länder und das Land Nordrhein-Westfalen.
Für die Familie Hess ist dies nicht die erste Restitution. In den vergangenen Jahrzehnten wurden bereits mehrere Werke zurückgegeben, darunter Ernst Ludwig Kirchners Berliner Straßenbild im Jahr 2006, das später bei einer Auktion für 30 Millionen Euro verkauft wurde.
Durch die Rückgabe und den Rückkauf bleibt das Gemälde der Öffentlichkeit in Wuppertal zugänglich. Die Vereinbarung folgt dem Muster, NS-Raubkunst an die rechtmäßigen Erben zurückzuführen und gleichzeitig das kulturelle Erbe zu bewahren. Der Fall unterstreicht die anhaltenden Bemühungen, historische Ungerechtigkeiten in deutschen Kunstsammlungen aufzuarbeiten.

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