Böhmermanns Berliner Ausstellung stößt auf Antisemitismus-Debatte und Ministerin-Eingriff

Böhmermanns Berliner Ausstellung stößt auf Antisemitismus-Debatte und Ministerin-Eingriff
Teaser: Der deutsche TV-Satiriker gilt vielen als umstrittene Figur. In Berlin präsentiert er nun seine Late-Night-Show in Ausstellungsform – mit wenig Eigenständigkeit. Doch das sorgt für Aufsehen: Die begleitende Konzertreihe muss wegen Antisemitismus-Vorwürfen abgesagt werden.
2. Oktober 2025, 17:07 Uhr
Eine neue Ausstellung des Satirikers Jan Böhmermann hat in Berlin ihre Pforten geöffnet – doch schon vor der Eröffnung wirft der Streit um sie seine Schatten voraus. „Die Möglichkeit der Irrationalität“, bis zum 19. Oktober im Haus der Kulturen der Welt zu sehen, sollte ursprünglich tägliche Konzerte beinhalten – bis die mutmaßlichen antisemitischen Äußerungen eines Künstlers zur Absage führten. Kulturstaatsministerin Claudia Roth griff ein, woraufhin Böhmermann den Rapper aus dem Programm strich.
Die Schau präsentiert skurrile Exponate mit Bezug zu Prominenten: von einer unter der Marke Donald Trump vertriebenen Haarkur bis zu Handtüchern mit Stickereien von René Benkos Kaninchen. Besucher können durch ein Fernrohr spähen, das auf das Büro von Kanzler Friedrich Merz gerichtet ist, oder eine lebensgroße Butterbüste von Helmut Kohl bewundern. Böhmermann und seine „Royal Group“ konzipierten die Ausstellung als immersives Erlebnis – allerdings sind Handys verboten, und nicht alle Elemente werden digitalisiert.
Die Schau läuft nun ohne die geplanten Konzerte weiter, doch die provokanten Exponate bleiben erhalten. Bis Mitte Oktober können Besucher die satirische Sammlung erkunden – unter strengen Regeln: Fotografieren ist untersagt. Die Absage des Auftritts von Chefket markiert einen seltenen Eingriff einer Bundesministerin in die Berliner Kulturszene.

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